Schnupperpraktikum als Getränketechnologe FZ Bier
Während seine Mitschüler etwa als Automobilfachmann, Landschaftsgärtnerin oder Frisör schnupperten, durfte Elias Geringer in Schaan als Getränketechnologe FZ ganz neue Einblicke gewinnen:
„Anfang Jahr rief ich in der Liechtensteiner Brauhaus AG an, um mich für eine Schnupperlehrstelle zu bewerben. Als ich dann am 26. Mai in die Brauerei eintreten durfte, war ich mir gar nicht so sicher, ob dieser Job etwas für mich wäre, doch die Arbeiten, die ich dort ausführen durfte, haben das Gegenteil erwiesen: Am ersten Tag haben wir Flaschen umgepackt. Flaschen aus Kiste A in Kiste B und dann Kiste A stapeln und versorgen. Dann wurde mir der Brauprozess erklärt: In der Maischpfanne wird das Brauwasser mit geschrotetem Malz gemischt und erhitzt. Anschliessend geht es in den Läuterbottich. Dort bildet sich eine natürliche Filterschicht, die später im Brauprozess von der Flüssigkeit getrennt wird. Die Filterschicht kann man dann zum Beispiel als Tierfutter wiederverwenden. Die Flüssigkeit geht danach in die Würzpfanne. Dort wird der Hopfen hinzugefügt, der für die Bitterkeit sorgt und sonstige Gewürze, die für das Bier wichtig sind. Anschliessend wird alles im sogenannten Whirlpool durchgerührt und im Anschluss abgekühlt. Nun beginnt der wichtigste Prozess - die Gärung: Das Bier wird in die Gärtanks gefüllt und die Hefe wird hinzugegeben. In diesen Tanks gärt das Bier sechs Wochen, bis es schliesslich abgefüllt wird. In der Zwischenzeit wird das Bier beobachtet und die Bedingungen erfüllt, um ein perfektes Bier herzustellen, zum Beispiel die Temperatur wird für die optimale Gärung gesenkt, darum heisst es ja auch „kontrollierte Gärung“.
In den drei Tagen, als ich dort war, war nicht so viel los wegen der Feiertagsbrücke. Darum habe ich hauptsächlich Wartungsarbeiten vollbracht wie zum Beispiel Drucktank reinigen (Tag 2), Co2-Gehalt in den Gärtanks messen (Tag 2), Dichtungen wechseln (Tag 2) und Hefe abpumpen (Tag 3). Ich habe auch Flaschen nach Grösse und Inhalt sortiert und Bestellungen zusammengestellt (Tag 3). Ich habe mich mit der Thematik auch theoretisch auseinandergesetzt. Im Buch „Technologie Brauer und Melzer“, welches mir der Braumeister in die Hand drückte, steht alles drin, was man zur Herstellung von Bieren wissen muss.
Fazit: Die Woche hat mir sehr viel Spass gemacht, die Arbeit war interessant, die Leute waren nett.
Nächste Woche möchte ich dort nochmals schnuppern gehen, um zu sehen, wie es ist, wenn die Dosenabfüllanlage läuft und der Kessel dampft.
Text: Elias Geringer, Fotos: Bandi Koeck