Erasmus+
Seit 2014 beteiligt sich die Oberschule Eschen aktiv am europäischen Erasmus+ Programm und ist aktuell bis 2027 akkreditiert.
Liechtenstein ist mitten in Europa. Als kleines Land ist es besonders wichtig, die Aussenbeziehungen zu pflegen. Daher soll eine Öffnung der Schule durch eine gezieltere Förderung der Schülerinnen und Schüler im Bereich Fremdsprachen angestrebt werden. Selbst die Klassen setzen sich aus Lernenden unterschiedlicher Nationalitäten, sozialer Hintergründe, Lernvoraussetzungen und Begabungen zusammen. Inklusion ist an der Oberschule Eschen ein Bestandteil des Schulprogramms. Die Oberschule Eschen legt Wert darauf, dass alle Lernenden am Schulleben teilhaben können. Seit dem Schuljahr 2022/23 nehmen auch ukrainische Flüchtlinge am Regelunterricht teil und sie sind im Schulalltag integriert. Dabei ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler durch verschiedene Lernmethoden und -angebote nach ihren Bedürfnissen und Begabungen gefordert und gefördert werden. Auch das Lernen von (Fremd-)Sprachen hilft den Schülerinnen und Schülern sich zu verständigen und andere Kulturen kennenzulernen.
Erasmus+ bietet dabei eine optimale Möglichkeit, Projektarbeiten mit allen Lernenden durchzuführen und eine gezielte Förderung von Fremdsprachen und anderen Kulturen zu ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler können, individuell an ihren Leistungsstand angepasst, lernen und arbeiten und somit am Erasmus+ Projekt teilhaben.
· Ziel 1: Wir wollen die Medienkompetenz der Lernenden, wie auch der Lehrpersonen stärken.
· Ziel 2: Wir möchten eine Schulhauskultur mit nachhaltigem, ökologischem und sozialem Bewusstsein schaffen und die Gesundheit der SchülerInnen und Lehrpersonen fördern.
· Ziel 3: Wir möchten die Inklusion von Schüler:innen gestalten und das Bewusstsein dafür schärfen.
· Ziel 4: Wir möchten bei unseren Schüler:innen das europäische Bewusstsein stärken und erweitern.
Bei der Festlegung vom Erasmus-Plan haben mehrere Lehrpersonen mit teils langjähriger Erasmus-Erfahrung die Ziele gemeinsam erarbeitet. Dabei wurde vor allem auch das Schulprogramm 2020 – 2024 mit einbezogen. Das Schulprogramm wird alle vier Jahre von der Steuergruppe, einer Gruppe bestehend aus der Schulleitung und Lehrpersonen aus verschiedenen Klassenstufen, neu verfasst. Darin wird die Schule "Oberschule Eschen" dargestellt, das Leitbild der Schule wird erläutert und es werden übergeordnete Ziele festgehalten. Eines dieser übergeordneten Ziele ist Erasmus+, mit dem Ziel, dass sich die Schule weiterhin nach Europa öffnet und dass Schulpartnerschaften und Reisen in europäische Länder den Horizont für Schülerinnen und Schüler wie auch für Lehrpersonen erweitert. Damit zeigt sich, dass Erasmus nicht nur ein Anliegen von einzelnen Lehrpersonen, sondern der ganzen Schule ist.
Mehrere Lehrpersonen engagieren sich zudem in der Fachschaft „Erasmus+“. Sie treffen sich in regelmässigen Abständen zum Austausch, der Planung, Organisation und Durchführung der alljährlich stattfindenden Lehrerkulturreise in ein Programmland. In der Freizeit reisen interessierte Lehrpersonen der OSE gemeinsam und bilden sich zu einem zuvor bestimmten Thema weiter, machen Schulbesuche und tauschen sich über erfolgreiche Methoden mit anderen Lehrpersonen und Schulleitungen aus der EU oder EFTA-Staaten aus. Als Multiplikatoren teilen sie anschliessend ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Eindrücke im ganzen Team.
An Projekten und Kooperationen interessierte Schulen und Lehrpersonen können sich jederzeit gerne an den Erasmus+ Koordinator der Oberschule Eschen, Bandi Koeck, wenden: .
Cornelia Jäger, Bereichsleiterin Erasmus+ für Schul- und Erwachsenenbildung bei der AIBA (Agentur für Internationale Bildungsangelegenheiten) überreichte dem neuen Erasmus-Koordinator der OSE, Bandi Koeck, feierlich das Zertifikat in Vaduz.
An folgenden Projekten war die OSE unter anderem beteiligt:
1. KA1 Projekt: „Teamgeist, Träume, Tatendrang“ – Die 4d OSE auf Wienbesuch
Im Juli 2024 besuchte die Klasse 4d die Projekt-Partnerschule "Bildung für alle – Verein für Bildung, Wohnen und Teilhabe“. Das abwechslungsreiche Programm bot zahlreiche Highlights, wie den Besuch des Musicals „Phantom der Oper“, das teambildende gemeinsame Fussballspielen, die aufregenden Fahrgeschäfte im Prater, das 4D-Museum „Time Travel“, das Parlament u.v.m.
Während des gesamten Projektes konnten sich die Teilnehmenden kennenlernen und vieles über die Bedeutung von Zusammenarbeit, Fairness und Respekt im Sport – und im Leben – lernen. Die vielen gemeinsamen Aktivitäten mit der Partnerschule förderten das Verständnis unter den Jugendlichen und schufen viele schöne Erinnerungen.
2. KA2 Projekt: Erasmus+ Summercamp Liechtenstein 2022
Am Montag, den 20. Juni 2022, konnte endlich das lang ersehnte persönliche Zusammentreffen aller Teilnehmenden des Erasmus+ Projektes „Alle gleich und doch verschieden – Menschenrechte und das Zusammenleben im Schulalltag“ stattfinden.
70 Schülerinnen und Schüler aus Liechtenstein (Oberschule Eschen), Dänemark (Tarup Skole, Odense) und Wien (Prosa – Projekt Schule für Alle) verbrachten ein einwöchiges Summercamp in Liechtenstein und Umgebung.
Die Woche war geprägt von einem sehr intensiven und abwechslungsreichen Programm. Nachdem die erste Schüchternheit am Montag durch Kennenlernspiele in Feldkirch überwunden war, folgte eine Vielzahl an sportlichen Aktivitäten: eine Wanderung auf den Schönberg oder entlang des Felsbandweges, aber auch Geocaching, Minigolfen oder Schiessen konnten die Teilnehmenden erleben.
Ebenso kam das kulturelle Programm im Zuge von Stadtführungen und Schatzsuchen durch Feldkirch und Vaduz oder Museumsbesichtigungen nicht zu kurz. Das Summercamp ermöglichte zudem das Kennenlernen der unterschiedlichen Kulturen der Erasmus+ Teilnehmenden durch gemeinsame Aktivitäten und die Kommunikation in einer Fremdsprache. Bei einem internationalen „Zvieri“ kochte ein gemischtes Team aus vielen Nationen gemeinsam in der Schulküche der Oberschule Eschen. Einige brachten Essen aus der eigenen Heimat mit, sodass ein grosses Buffet mit köstlichen Speisen zustande kam. Bei der Abschlussparty auf Dux gab es ein Grillfest, bei dem bis spät abends gesungen, getanzt und gelacht wurde.
Das Lager war der Abschluss des dreijährigen KA2 Erasmus+ Projektes, das eine Vielzahl an interessanten und bereichernden Schülerprojekten in Liechtenstein, Dänemark und Wien mit sich brachte. Die Lehrpersonen planten die Projekte sowohl bei realen Begegnungen in den Teilnehmerländern als auch via diverser online Plattformen. Besonders spannend war das Kennenlernen unterschiedlicher Schulsysteme und der allgemeine Austausch untereinander. Die Corona-Massnahmen hatten immer wieder zu Verschiebungen und Absagen der bereits geplanten Treffen geführt, doch das Team gab nicht auf und führte dieses Summercamp als krönenden Abschluss durch.
Die Schülerinnen und Schüler konnten sich mit Hilfe von schulischen und erlebnispädagogischen Methoden während des Projektes das Wissen zum Thema Menschenrechte aneignen. Die von den Lehrpersonen erstellten Unterrichtsmaterialien in deutscher, englischer und dänischer Sprache werden für Interessierte auf E-Twinning und der Europäischen Plattform zur Veröffentlichung der Projektergebnisse „product result plattform https://erasmus-plus.ec.europa.eu/projects“ zur Verfügung gestellt.
Den Teilnehmenden wird dieses Erasmus+ Projekt nachhaltig in positiver Erinnerung bleiben!
3. KA2 Projekt: Unter dem Titel "Religiöse Bildung und interkulturelles Lernen" (RBIKL) erforschten alle Beteiligten das Thema in verschiedenen Feldern. Mit der Schillerschule in Karlsruhe wurde ein Austasusch der Lernenden organisiert, der von der PH in Karlsruhe und der Universität Ankara wissenschaftlich begleitet wurde. Träger dieses Projektes war das Europäische Institut für interkulturelle und interreligiöse Forschung, Triesen.
Im Sommer 2017 fand das Projekt seinen Abschluss. Die gesammelten Erkenntnisse aus der Betrachtung des religiösen Unterrichts in drei Ländern und aus dem Austausch der Schülerinnen und Schüler wurden in einer Veröffentlichung publiziert. Das Buch wurde im Juni 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt.
4. KA2 Projekt: "Tourism, Sports, Health und Regional Growth - Based on Sustainable Personal Development and Learning in a European Network"
Grundlage dieses Projekt waren mehrere Austausche mit Schülerinnen und Schülern mit einer Schule in Slowenien
- Januar 2015: Skilager im Malbun
- Mai 2015: Sommerlager in Slowenien
- Januar 2016: Skilager im Malbun
- Juni 2016: Sommerlager in Slowenien
Träger dieses Projektes war die Oberschule Eschen.
5. KA2 Projekt: IC.O.N.S of Understanding (InterCutural Opening through Nature and Sports) 2018
6. KA2 Projekt: Volos Griechenland 2019
7. KA1 Projekt: Lehrermobilitäten zum Zwecke der Lehrerweiterbildung
Auch dieses Projekt wurde von der Oberschule Eschen getragen. Die Fortbildungen der Lehrkräfte der OSE finden ausschliesslich in der unterrichtsfreien Zeit an Feiertagen oder in den Ferien statt. Es werden gemeinsame Schul- und Unterrichtsbesuche gemacht, Teambuilding-Events organisiert sowie die Liechtensteinischen Botschaften besucht.
Die letzten Lehrerkulturreisen, organisiert von der AG Erasmus+ waren:
2025: Kopenhagen: Nordic Education Excellence Unveiled (15 PAX)
2024: Skopje: Kiril and Metodij School & American University College (12 PAX)
2023: Berlin: Künstliche Intelligenz - Chancen & Gefahren, Kreuzberg (14 PAX)
2022: Brüssel: Ecole internationale Le Verseau, Wavre (16 PAX)
Job Shadowings
Darüber hinaus heisst die OSE immer wieder Lehrpersonen aus ganz Europa zu einem mehrtägigen Job Shadowings in Liechtenstein willkommen und gewährt Einblicke in den schulischen Alltag, in Atelier-Unterricht und Projekte. Im Bild unten: Zwei Lehrerinnen aus Spanien präsentieren das Schulsystem und ihre Bildungseinrichtung interessierten Lehrpersonen in Eschen.
International sehr beliebt: Job-Shadowings an Oberschule Eschen
Besuch aus Spanien
Inmaculada und Alicia von der IES Nuestra Senora de la Cueva Santa aus Castellon kamen eine ganze Woche, um zum einen die Oberschule Eschen sowie auch die Realschule am SZU, die IK-DAZ und auch die Time-Out-Schule zu besuchen. Sie stellten zum einen das eigene Schulsystem interessierten Lehrpersonen aus Liechtenstein vor, zum anderen traten sie mit vielen unterschiedlichen Pädagogen in einen regen Austausch, besuchten Deutsch- oder Englischklassen, den Sportunterricht sowie Projekt- und Atelierunterricht. So erhielten sie bunte und vielfältige Eindrücke, die sie mit an ihre Schule, welche in Grösse und Aufbau ähnlich ist, mit. Selbst über das nasskalte Wetter haben sie sich gefreut. So wird etwa ein Ausflug auf den Karren in Dornbirn, wo sich das typische Aprilwetter von seiner einfallsreichsten Ausprägung zeigte, ihnen wohl noch lange in Erinnerung bleiben.
Besuch aus Finnland
Ebenfalls kam für fünf Schultage eine fünfköpfige Delegation von Lehrpersonen, einer Schulpsychologin und einem Schulleiter aus Finnland nach Eschen. Auch sie besuchten im Rahmen des durch das Erasmus+ Programm finanzierten Job-Shadowings viele unterschiedliche Klassen bei verschiedenen Lehrpersonen am Schulzentrum Unterland. Zudem ging es für sie auch zum Freiwilligen Zehnten Schuljahr nach Vaduz. In der unterrichtsfreien Zeit besuchten die interessierten Pädagoginnen und Pädagogen das Städtle Vaduz und machten weitere Ausflüge in der näheren Umgebung. Unisono wurde das gute Klima an der Schule sowie die Vielfalt und der breite Fächerkanon gelobt und neue Methodik und Didaktik für den eigenen Unterricht mit nach Hause genommen.
Was ist Job Shadowing?
Erasmus+ unterstützt die berufliche Weiterentwicklung von Beschäftigten in der Berufsbildung durch Fort- und Weiterbildungsaufenthalte im Ausland. Dabei kann es sich um Job Shadowing oder Hospitationen an einer Einrichtung für Berufsbildung oder einer anderen geeigneten Organisation in einem Erasmus+-Programmland handeln.
Was fasziniert dich am EU-Programm Erasmus+?
"Das Team der Lehrenden der OSE freut sich immer wieder über gelungene Lernfelder und Kulturaustausch in fremden Ländern. Die Oberschule Eschen möchte ihren Schülerinnen und Schülern neben rein schulischen Inhalten auch Persönlichkeitsbildung und praktische Erfahrung mit auf den Weg geben. Das Schulmotto „OSE hinterlässt Spuren“ wird durch diese Projekte sinnvoll ergänzt. An der OSE findet Erasmus-Austausch sowohl für Lernende als auch Lehrpersonen statt - somit können viele von den Möglichkeiten profitieren und an den Herausforderungen wachsen."
Wolfgang Geiger
"Erasmus+ hat mein Leben massgeblich geprägt – von meinen ersten Erfahrungen als Jugendlicher über ein unvergessliches Studiensemester in Barcelona bis hin zur Tätigkeit als SALTO TATEM-Trainer für Jugendarbeiter. Heute, als Koordinator für Erasmus+ an unserer Schule, sehe ich täglich, wie bereichernd internationale Bildungserfahrungen sind. Das Programm fördert interkulturellen Austausch, Sprachenvielfalt und persönliche Entwicklung auf eine Weise, die kein Lehrbuch vermitteln kann. Es gibt jungen Menschen die Chance, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, neue Perspektiven zu gewinnen und wertvolle Kompetenzen für die Zukunft zu erwerben. Gleichzeitig ermöglicht es Lehrkräften, innovative Methoden kennenzulernen und sich europaweit zu vernetzen. Erasmus+ steht für lebenslanges Lernen, Offenheit und Zusammenarbeit – Werte, die in einer globalisierten Welt unverzichtbar sind. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen ist dieses Programm ein wichtiges Instrument für ein geeintes und starkes Europa. Deshalb engagiere ich mich als blühender Europäer voller Überzeugung dafür, möglichst vielen Schülern und Lehrkräften diese einzigartigen Erfahrungen als Multiplikator und durch mein Netzwerk schmackhaft zu machen."
Bandi Koeck
„Ein Erasmus+ Austausch bietet Jugendlichen zahlreiche Vorteile. Erstens fördert er die interkulturelle Kompetenz, indem Teilnehmende in ein neues Land eintauchen und unterschiedliche Kulturen kennenlernen. Dies erweitert den Horizont und fördert das Verständnis für andere Lebensweisen. Zweitens stärkt der Austausch die Sprachkenntnisse, da Jugendliche die Möglichkeit haben, eine Fremdsprache im Alltag zu praktizieren. Drittens trägt der Aufenthalt im Ausland zur persönlichen Entwicklung bei. Jugendliche lernen, selbstständig zu sein, Verantwortung zu übernehmen und neue Freundschaften zu schliessen. Zudem verbessert ein solcher Austausch die beruflichen Chancen, da internationale Erfahrungen in Lebensläufen sehr geschätzt werden. Insgesamt ist ein Erasmus+ Austausch eine wertvolle Erfahrung, die Leben verändert und langfristige Erinnerungen schafft.“
Caroline Feldkircher
„Erasmus+ eröffnet neue Perspektiven – für Lehrpersonen wie für Schülerinnen und Schüler. Der Austausch mit anderen Kulturen und Lernumgebungen erweitert den Horizont und macht Lernen erlebbar. Ganz nach dem Motto: Erzähle es mir und ich vergesse es, zeige es mir und ich erinnere mich, lass es mich tun und ich verstehe es. Ich freue mich darauf, Erasmus+ aktiv mitzugestalten und von den vielfältigen Erfahrungen zu profitieren.“
Verena Leija
"Erasmus+-Programme sind für Lernende besonders wertvoll, da sie nicht nur die sprachlichen Kompetenzen fördern, sondern auch das Verständnis für unterschiedliche Kulturen und Perspektiven erweitern, was zu einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung beiträgt. Es war bewegend zu beobachten, wie die Schüler der OSE während ihres Austauschs mit ihren Altersgenossen aus anderen Kulturen interagierten."
Sabine Stephan